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زوړ کور | Kandvala

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Seit Jahren ist Bihać im Nordwesten Bosniens Endstation für tausende Geflüchtete. Hier befindet sich ein Ende der so genannten Balkanroute und damit ein streng bewachtes Tor zur Europäischen Union. Viele Geflüchtete stecken hier auf unbestimmte Zeit fest. Immer wieder nehmen sie das auf sich, was sie „The Game“ nennen. In kleinen Gruppen versuchen sie, die Grenze zu überqueren. Ein gefährliches „Spiel“. Denn wer auf kroatische Grenzbeamte trifft - so berichten viele Betroffene - werde geschlagen, beklaut und zurückgeschickt. Alles beginnt von Neuem.
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Die folgende Multimedia-Reportage setzt sich mit Flucht und der Situation von Geflüchteten in Bihać auseinander. Teile der Erzählungen der Betroffenen sind (sexualisierte) Gewalt und Traumata.

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Wir haben versucht zahlreiche Aspekte zu beleuchten – eine umfangreiche Geschichte ist das Ergebnis. Die folgende Reise dauert etwa 45 Minuten. Am Besten seht ihr die Geschichte mobil im Querformat oder auf einem großen Bildschirm an.
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Die Gemeinde Bihać liegt im Nordwesten Bosniens und Herzegowinas und hat etwa 61.000 Einwohner:innen. Rund 89 Prozent der Bevölkerung sind dabei Bosniak:innen, knapp sechs Prozent sind Kroat:innen und 1,6 Prozent Serb:innen. Die weitverbreitetste Religion ist mit rund 90 Prozent der Islam. Im ehemaligen Jugoslawien entwickelte sich die Stadt zu einer Industrieregion.


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Es riecht bereits hunderte Meter entfernt nach verbranntem Holz, lange bevor man "Dom Penzionera" sieht.  Aus den Öffnungen in der Fassade drängen Rauchschwaden. Vor und auf dem Gebäude stehen gruppenweise Menschen. Manche sind bepackt mit schweren Rucksäcken. Andere scheinen gerade anzukommen und werden in das Gebäude begleitet. „Dom Penzionera“ oder - wie die hier lebenden Menschen es selbst nennen - „Kandvala“, ist eine Bauruine aus dem ehemaligen Jugoslawien. Einst geplant als Altersheim für staatstreue Arbeiter:innen, dient das Gebäudeskelett Anfang 2021 etwa 200 Geflüchteten als Dach über dem Kopf.

Kroatien folgt Ungarn und schließt im Jahr 2016 seine Grenzen; seitdem ist  Bosnien-Herzegowina unfreiwilliger Aufenthaltsort vieler, die auf Schutz in Europa hoffen. Im Jahr 2019 sollen es laut "Spiegel" bis zu 30.000 Geflüchtete in dem Land gewesen sein.

Einer von Ihnen ist "Danny" ...

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BEWOHNER

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Danny ist 18 Jahre alt. Vor einem Jahr flieht er aus der afghanischen Provinz Nangarhar in Richtung Europa. Er lässt Geschwister und seine Eltern zurück. 
Einer seiner größten Wünsche ist es, die Schule zu beenden, um später, so sagt er selbst, einen guten Job zu bekommen. 


Im April 2021 versucht er bereits zum 20. Mal, die EU-Außengrenze zu überqueren. Vergeblich. 
 



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Danny teilt sich sein Zimmer in der Bauruine  mit acht weiteren Menschen.

Er schläft, wie die anderen Bewohner von "Kandvala" auch, auf einer alten Matratze. Schlafsäcke, alte Sofas und Unrat stapeln sich überall. Licht dringt nur wenig durch die Löcher in den Mauern herein.

Die unzähligen Versuche, Europas grüne Grenze zu Kroatien zu überqueren, haben andere Gedanken in Dannys Kopf in den Hintergrund gedrängt. Das Leben hier ist ein täglicher Kampf.


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Danny, 18 Jahre alt

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Hauptsächlich junge Männer wohnen in dem Gebäude, alleine sind die Bewohner von "Kandvala" eigentlich nie.
Das gemeinsame Teetrinken und Kochen bestimmt den Alltag, hier tauschen sie sich aus. 

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BRIEFE

Die in Bihać gestrandeten Männer kommen überwiegend aus Pakistan und Afghanistan.
Viele von ihnen fliehen vor den Missständen in ihrem Land.

Sie alle verbinden ähnliche Geschichten; von Ungewissheit, Verlust und Gewalt. 

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Naseebullah, 19 Jahre alt

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Jahadullah, 18 Jahre alt

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Nooruddain, 23 Jahre alt

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Qudrat, 17 Jahre alt

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Hassan, 24 Jahre alt

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BEWOHNER PT.2

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Einige Tik Toks ansehen

Viele der Menschen auf der Flucht nutzen soziale Netzwerke, wie beispielsweise die Video-Plattform „TikToK“, um das Erlebte während der Flucht mit anderen zu teilen. Im Internet finden sich Videos von Essensausgaben in den Camps, aber auch von Versuchen, die EU-Außengrenze zu überwinden. Für viele Menschen auf der Flucht ist dies eine Möglichkeit, auf ihre Situation aufmerksam zu machen - aus ihrer eigenen Perspektive.
So auch Hassan.

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Inmitten eines Haufens von Schutt ist eine Stelle freigeschaufelt, auf den verdreckten Matratzen liegt ein gold-blauer Teppich. 

Danny verpasst, wie viele andere Geflüchtete in "Kandvala" auch, keines der fünf Gebete am Tag. 

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Elena ist meistens die einzige Frau in dem Gebäude. Zu diesem Zeitpunkt lebt sie bei einer Frau in einer Wohnung in Bihać und kommt jeden Tag in die Bauruine, um sich dort um die Menschen zu kümmern. Sie sitzt  - genau wie diejenigen, denen sie tagtäglich  hilft -, selbst vor den Toren Europas fest.

Seitdem sie 18 ist, lebt sie ohne Papiere in den Niederlanden. Bis sie nach 22 Jahren bei der Polizei gemeldet und in die Ukraine abgeschoben wird; das Land, welches sie zwei Jahrzehnte zuvor verlässt.

Bei dem Versuch, über Ungarn wieder in die EU zu gelangen, wird sie gefasst und landet anschließend in Bihać.
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ALLTAG IM KANDVALA

Der Alltag in "Kandvala" wird bestimmt von lebenserhaltenden Tätigkeiten, wie Essen besorgen oder Wasser aus dem Fluss abkochen. 
Auch gemeinsames Teetrinken, sich gegenseitig zuhören und zusammen Zeit verbringen, spielen eine große Rolle. 

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In den Gebäuden selbst gibt es kein fließendes Wasser.
Um sich zu waschen, müssen die Männer bei teilweise nicht mehr als zwölf Grad Außentemperatur zu dem nahe gelegenen Fluss “Una” gehen. 

 
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Durch die schlechten Zustände in den Gebäuden, aber auch in den offiziellen Camps, ist Krätze ein ständiger Begleiter. Durch das enge Zusammenleben, verbreitet sich die Krankheit rasend schnell und die aufwändigen Behandlungen schlagen nur schleppend an.



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Es gibt keine Elektrizität in den Ruinen, deshalb wird - sofern es möglich ist -notdürftig mit der Hand gewaschen. 
Im Winter ist es in den Räumen so kalt, dass sogar das Wasser am Boden gefriert. 
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Kochen auf offenem Feuer ist die einzige Möglichkeit. Als Kochgitter werden alte Antennen verwendet, das Wasser vom nahe gelegenen Fluss wird abgekocht, um die Töpfe einigermaßen sauber halten zu können. 
Durch das Feuer als einzige Wärmequelle sind die Wände von Ruß bedeckt.
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Die Versorgung außerhalb der offiziellen Camps ist schwierig. Nur wenige NGOs versorgen die Menschen mit dem Nötigsten; wer es trotzdem tut, bekommt immer wieder Probleme mit den Behörden. Hilfsarbeit ist in Bosnien, vor allem in dem Kanton Una-Sana, verboten. Die Unterstützung von Geflüchteten kann bis zu einer Haftstrafe führen.
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Vom Dach hört man immer wieder Lachen und dumpfe Schläge. Eine Gruppe von jungen Pakistanern spielt Cricket, ihren Nationalsport. Aus einem alten Holzbrett haben sie sich einen Schläger gebaut, mit dem sie einen kaputten Tennisball durch die Luft schlagen.
Der Sport durchbricht für einen kurzen Moment den eintönigen Alltag. Vor dem Gebäude spielen zwei viel zu große Teams Volleyball, dutzende Männer stehen außen herum. Für einen kleinen Augenblick spielt alles andere keine Rolle.
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Zurück im Gebäude, packen die ersten Geflüchteten wieder ihre Rücksäcke. "Kandvala" ist nur ein Ort auf Zeit, auch wenn Europa viele zwingt, länger zu bleiben. 
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Das nächste Ziel ist für die meisten Triest, die erste größere Stadt nach der slowenisch-italienischen Grenze. Um dorthin zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Meistens legen die Geflüchteten den Weg nach Italien zu Fuß zurück, größtenteils abseits von großen Straßen und jeglicher Zivilisation, um unentdeckt zu bleiben. Andere versuchen in die Anhänger von Lkw zu gelangen. Wer Geld hat, bezahlt einen Schlepper.
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"GAME"

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Einige der Geflüchteten haben ihre Zelte am Rande von Bihać aufgestellt, um von dort aus den Versuch zu wagen, über die Grenze nach Europa zu kommen.

Einer von ihnen ist Dannys bester Freund.
Um Kraft für die anstrengenden nächsten Stunden zu sammeln, kochen einige von ihnen am offenen Feuer Curry und frittiertes Hühnchen.
 

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BORDER VIOLENCE

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(Sexualisierte) Gewalt gegen Geflüchtete, Pushbacks, systematische Missachtung der Menschenrechte - es gibt viele Berichte, die das als gängige Praxis der kroatischen Polizei an der Grenze zu Bosnien beschreiben.

Wie Betroffene berichten, tragen die Grenzbeamten häufig Masken, damit man ihre Gesichter nicht erkennen kann. 

 
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Die freiwilligen medizinischen Kräfte vor Ort beschreiben die Verletzungen als gezielte und keinesfalls willkürliche Gewalt. 
So werden zum Beispiel Arme und Schultern gebrochen, damit keine Rucksäcke mehr getragen werden können. Beine dagegen bleiben verschont, damit die Personen noch zurücklaufen können. 








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Illegale Rückführungen nach Bosnien und Herzegowina, sogenannte "Pushbacks" erfolgen nicht nur aus den direkt anliegenden Nachbarstaaten. Auch aus Italien, Slovenien und Österreich gab es zwischen Januar und April 2021 mehrere illegale Pushbacks.
Quelle: Danish Refugee Council



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Immer wieder kommt es zu Todesfällen
bei den Versuchen,
nach Europa zu gelangen.

Menschen sterben durch alte
Landminen aus den Zeiten des
Bürgerkriegs, Erschöpfung oder den
Folgen brutaler Übergriffe durch
kroatische Grenzbeamte,
wie Geflüchtete immer wieder berichten.

Da von vielen Toten die Identität nicht geklärt werden kann, bleiben am Ende grüne Holztafeln  mit der Aufschrift “Unbekanntes Gesicht" zurück; sie werden von der muslimischen Gemeinde aufgestellt.


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RÄUMUNG

Die Personen auf der Flucht haben keine Zeit geschweige denn den Raum entstandene Traumata aufzuarbeiten. Selbst in den alten Bauruinen sind sie Übergriffen ausgesetzt, auch von behördlicher Seite.

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Am 24. Februar 2021 findet erneut eine Räumung von "Kandvala" statt, es ist nicht die erste dieser Art. Immer wieder finden solche Einsätze statt. 
Sie stehen stellvertretend für eine Politik, die auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen wird. 
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Das Zeltcamp "Lipa" geht am 21 April 2020 als reines Männerlager in Betrieb und ist zuerst nur als Notlösung während der Covid- 19-Pandemie angedacht.

Das Camp liegt auf der Balkanroute, es befindet sich in 750 Meter Höhe und ist nur über unbefestigte Feldwege erreichbar. 

Wetterfest ist das Camp nicht, ganz im Gegenteil: Schon Anfang Oktober 2020  warnt die Internationale Organisation für Migration (IOM)  vor einer humanitären Krise aufgrund des bevorstehenden Winters.
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Den betroffenen Männern bleiben nicht viele Möglichkeiten, außer in verlassenen Häusern oder in dem meist überfüllten  Camp "Lipa" zu leben, welches 25 Kilometer von der Grenzstadt Bihać entfernt liegt.

Die Camps in der Nähe der Grenze sind nicht für sie gedacht, hier leben Frauen und Minderjährige.

Immer wieder berichten Betroffene von schlechtem bis hin zu keinem Essen, kochen dürfen sie selbst nicht. Viele von ihnen entscheiden sich deshalb am Ende für das Leben in einer Bauruine  - ohne Infrastruktur und strenge Kontrollen.  

Trotz immer wiederkehrenden polizeilichen Räumungen der Ruinen kehren viele wieder dahin zurück.
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EUROPÄISCHE UNION

Angesichts der katastrophalen Lage an der bosnisch-kroatischen Grenze stellt sich die Frage, was die EU zur humanitären Hilfe vor Ort beiträgt. Schließlich ist das Recht auf Asyl auch in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verankert.

Die meisten Gelder der EU gehen an IOM, der Internationalen Organisation für Migration, deren Aufgabe nach eigener Aussage darin besteht, Flüchtlingsströme zu lenken, bei der Suche nach praktischen Lösungen für Migrationsprobleme zu helfen und humanitäre Hilfe für bedürftige Geflüchtete zu leisten.

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Die Europäische Kommission hat im Januar 2021 zusätzlich 3,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfen bereitgestellt, um schutzbedürftigen Geflüchteten in Bosnien und Herzegowina zu helfen. Insgesamt hat die EU seit Anfang 2018 Bosnien-Herzegowina rund 89 Millionen Euro für die Bewältigung von Flucht und Migration zur Verfügung gestellt. 77 Prozent der Gelder wurden laut IOM für Nahrung, Hygieneartikel, Zelte, Kleidung und sonstige Versorgungskosten genutzt. Dazu gehört auch ein Sicherheitsdienst in den Camps, sowie die Kosten für medizinische Versorgung, Brandschutz und Rechtshilfe. Rund sieben Prozent der Gelder fließen direkt in die Sicherheitsbehörden von Bosnien und Herzegowina. Konkret heißt das: neue Fahrzeuge, Wärmebildkameras, Drohnen und Polizeiausrüstung. Weitere 14 Prozent werden zur Renovierung und Schaffung von insgesamt sieben Camps genutzt.
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FAZIT

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AKTUELLES


Die Lage von Geflüchteten an den Grenzen Europas ändert sich stetig, jedoch nie kollektiv zum Besseren. 
Auch in Bihać, Bosnien und Herzegowina hat sich einiges seit Ende Februar 2021 verändert. 

Nach einer erneuten Räumung des Gebäudes "Kandvala", befinden sich viele der Bewohner in Zelten am Rande von Bihać - aus Angst vor der Polizei. 

Mit Beginn der Sommermonate machen vermehrt Geflüchtete auf ihrem Weg nach Europa in Bihać Halt. Alle Menschen mit Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Dingen zu versorgen, wird für die letzten, noch außerhalb der offiziellen Camps arbeitenden NGOs, immer schwieriger.

Auch durch den behördlichen Druck, können viele NGOs die wilden Camps nicht mehr regelmäßig mit Nahrungsmitteln versorgen. 

Elena lebt weiterhin in Bihać. Ihre Hoffnung ist es, bis zum Sommer körperlich wieder fit genug zu sein, um einen erneuten Versuch zu wagen, nach Europa zu kommen.

Hassan schafft es nach seinem sechsten Versuch nach Slowenien, dort wird er nun vorübergehend in einer der Unterkünfte bleiben, seine Freunde sind immer noch in Bihać. 

Danny schaffte es im Mai nach 13 Tagen Fußmarsch bis nach Italien, um kurz darauf in die Schweiz zu gelangen.
Nach einiger Zeit in Quarantäne, lebt er nun in einer Geflüchtetenunterkunft und hat einen Asylantrag gestellt. 


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DAS PROJEKT

Dieses Projekt wäre ohne die große Unterstützung von vielen Freund:innen und Kolleg:innen so nicht umsetzbar gewesen. 
Ein besonders großer Dank für das Einsprechen der Briefe geht an:

Josephine Hochbruck 
Dominik Eisele 
Piet Gampert 
Janis Hanenberg 
Marcus Westhoff 
Emilian Tersek 
Michael Pervan 
Jonathan Wiese 

Für das Editing: 
Michael Trammer 

Für die Übersetzungen vor Ort: 
Hassan Walli 

Für die Karten: 
Jannis Große 


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Sitara Thalia Ambrosio

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Sitara Thalia Ambrosio arbeitet als Fotografin und Multimedia Journalistin. Ihr Fokus liegt international auf übergreifenden Themen im Zusammenhang mit Frauen, Klimawandel, Migration und Menschenrechtsverletzungen.

Kontakt: contact@sitaraambrosio.com

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Iván Furlan Cano

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Iván Furlan Cano arbeitet als freier Foto- und Videojournalist und beschäftigt sich in seiner Arbeit mit sozialen Bewegungen, Klimagerechtigkeit und humanitären Krisen.

Aktuell studiert er Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover.

Kontakt: kontakt@ivan-furlancano.com

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Auszeichnung




Im Jahr 2021 wurde die Reportage mit dem Deutschen Multimediapreisausgezeichnet und gewann nun 2022 noch den Grimme Online Award. 
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Tik Tok

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Hassan verlässt die Türkei und kommt am 9. September 2020 in Griechenland an. Dort hält er sich 15 Tage lang auf.
Wenn es regnet, stellt er sich notdürftig unter.

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Er schläft auf der Straße. Lebensmittel kauft er im Supermarkt, in dieser Zeit gibt es nur selten warmes Essen. Hassan verlässt Griechenland Richtung Mazedonien.

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Der 24-Jährige springt auf einen fahrenden Güterzug auf und kommt am 4. Oktober 2020 in Nord- Mazedonien an. Hassan verbringt nur die Hälfte der Strecke auf dem Zug, wird erwischt und muss zu Fuß weitere acht Tage durch Nord-Mazedonien laufen.  

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Oft läuft er hungrig und durstig durch das Gebirge. Sein Proviant reicht meistens nicht bis zur nächsten Stadt.

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In Serbien angekommen, verbringt Hassan fünf Tage in einem der größeren Camps für Geflüchtete. Von dort läuft er weiter zur bosnischen Grenze.


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Um von Serbien nach Bosnien zu gelangen, muss er mit dem Boot durch einen Fluss. Ein Schlepper verlangt für die Überfahrt 60 Euro. Nach der Ankunft verbringt er eine Woche in der bosnischen Stadt Sarajevo, bevor er in den Bus nach Bihać steigt.

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Danny ....
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Wir sind von der früheren Grenze zu Bosnien nach Kroatien hineingegangen. Wir waren 12 Tage lang zu Fuß unterwegs, um nach Slowenien zu gelangen. Es waren nicht einmal vier Stunden vergangen als wir in Slowenien ankamen, bis die slowenische Polizei uns verhaftete und an die kroatische Polizei übergab. Und dann wurden wir der bosnischen Polizei übergeben. Die Polizei nahm alles mit, das Geld und die Telefone.
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Mein Name ist Vali Hassan, 24 Jahre alt, aus Pakistan. Ich begann meine Reise aus Pakistan in der Hoffnung, ein gutes, wohlhabendes Leben für meine Familie aufzubauen. Ich begann ein Jahr lang in der Türkei mit harter Arbeit. Ich habe gerade hart genug gearbeitet, um überleben zu können. Nach einem Jahr ging ich von der Türkei nach Griechenland, von dort nach Mazedonien, dann nach Serbien. Ich habe dreimal versucht, nach Kroatien zu gehen, wurde aber wieder nach Bosnien abgeschoben. Die Reise von Pakistan nach Bosnien war sehr schwierig.
Ich bin die meiste Zeit gelaufen, manchmal in den Wäldern, manchmal trocken in den Ebenen und in der Wüste, oft hungrig und durstig.
Ich hoffe auf ein gutes Leben und darauf, meiner Familie helfen zu können.
Ich lebe immer noch in einem alten, heruntergekommenen Gebäude ohne Strom, Wasser oder sonstige Annehmlichkeiten.
Nur manchmal hilft mir eine Organisation mit einigen Tassen, Teekannen, Löffeln usw., die mir helfen.
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